Tag vor der Prüfung: 11 Tipps

Am Tag vor der Prüfung geraten viele Studenten in Panik. Habe ich genug gelernt? Kann ich heute Nacht schlafen? Was soll ich jetzt tun?

Vor allem, wenn man in den Wochen vor der Prüfung nicht so viel gelernt hat, wie man es eigentlich vorhatte, kann der letzte Tag vor der Prüfung ziemlich unangenehm und nervenaufreibend sein.

Aber es gibt einen Weg, die letzten 24 Stunden vor Prüfungsbeginn sinnvoll zu nutzen. Wir haben das halbe Internet durchforstet um 11 sinnvolle Tipps für den Tag vor der Prüfung zu finden.

Nicht alle Tipps haben direkt mit dem Lernen zu tun, sondern vielmehr damit, dein eigenes Wohlbefinden zu steigern und das Stresslevel sinnvoll zu senken. Denn was man 24 Stunden vor der Prüfung nicht gebrauchen kann, sind Angstausbrüche.

Tag vor der Prüfung Einleitung

Warum du am Tag vor der Prüfung nicht durchgehend lernen solltest

Vor allem Studenten, die das Lernen gerne aufschieben und dann erst unter Druck so richtig Gas geben können, neigen dazu, am letzten Tag zu lernen.

Es spricht nichts dagegen, das bereits Gelernte knapp vor der Prüfung nochmals zu wiederholen und die Synapsen im Gehirn zu aktivieren.

Wovon wir aber abraten würden: Den ganzen Tag vor der Prüfung mit Lernen zu verbringen. Oder neuen Stoff zu lernen.

Diese Phase sollte 24 Stunden vor der Prüfung bereits vorbei sein. Jetzt gilt es: Das Gelernte gut einprägen, Problemfelder öfter wiederholen und den Körper entspannen.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es nicht sinnvoll ist, in den letzten Momenten noch viel neuen Stoff zu lernen. Unser Gehirn hat eine natürliche Barriere fürs Langzeitgedächtnis, die scheinbar Unwichtiges von Wichtigem trennt. Und genau die sorgt dafür, dass du 24 Stunden vor der Prüfung keine großen Wissenssprünge mehr machen wirst.

Also: Wiederholen ist okay - aber versuche am letzten Tag nicht, verpasste Lernstunden vergangener Wochen aufzuholen.


Wie du den Tag vor der Prüfung verbringen solltest

Tag vor der Prüfung lernen

Gestalte deinen Tag entspannt und lenke dich ab.

Es hat keinen Sinn, den ganzen Tag vor der Prüfung mit Kommilitonen zu verbringen und in gemeinsamer Panik zu versinken.

Wiederhole morgens und abends das Gelernte. Dazwischen, also tagsüber, kannst du dich mit Freunden treffen, dein Lieblingsspiel spielen, in die Natur gehen oder Sport treiben.

Das beste Mittel gegen Nervosität und Stress ist Ablenkung.

Wenn du alleine in deinem Zimmer sitzt und nur an den kommenden Tag denkst, wird deine Amygdala - das Angstzentrum im Gehirn - immer aktiver und unnötige Stresshormone ausschütten.

Wenn du dich aber mit verschiedenen Lieblingsbeschäftigungen ablenkst und aktiv bist, gibst du dem Gehirn gar keine Möglichkeit, in den Panikmodus zu verfallen.

Gleichzeitig macht es auch keinen Sinn, die Angst künstlich "wegzudrücken". Solltest du trotz aller Ablenkungen eine Nervosität verspüren, dann ist das völlig normal. Atme tief durch und nehme die natürliche Emotion deines Körpers an. Freunde dich mit der Angst an und sei dir bewusst, dass dich dein Gehirn eigentlich nur schützen möchte und den Körper in den "Fight or Flight"-Modus versetzt. Ein gesundes Nervositätslevel ist sogar hilfreich und treibt zu Höchstleistungen an.

Die Prüfungsangst ist da: Was jetzt?

  • Gehen wir davon aus, dass du trotz aller Ablenkungsversuche in Panik geraten bist. Was kannst du dagegen tun?
  • Bleib einerseits realistisch und versuche eine stoische, neutrale Blickweise auf die Dinge zu bekommen. Sei dir darüber im Klaren, wie viele Stunden du in den letzten Tagen oder Wochen mit dem Lernen verbracht hast.
  • Du weißt, dass das nur eine übersteigerte Reaktion deines Körpers ist. Du hast genug gelernt und wirst die Prüfung - auch wenn du wegen der Angst nicht gut schlafen solltest - überstehen.
  • Viele Menschen neigen außerdem dazu, in ihrem Kopf Schreckensszenarien auszubrüten, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben. Hier hilft es oft, einen Reality-Check zu machen: Kann das wirklich eintreten? Oder macht mein eigenes Gehirn Spielchen mit mir? Weiters empfiehlt es sich, einen guten Freund anzurufen und etwas über die Ängste und Sorgen zu reden. Das wirkt beruhigend.
  • In der Psychotherapie wurden viele Studien durchgeführt, in denen es um Angstreduktion geht. Welche Methoden können Angst nachweislich senken?
  • Zu den besten Mitteln gegen Angst zählen Atemübungen und Meditation.
  • Bei Ersterem geht es darum, tiefe und lange Atemzüge zu machen und Inne zu halten. Man konzentriert sich dabei nur auf die Atmung und vermeidet hastige Schnappatmung - denn eine entspannte Atmung sorgt für entspannte Gefühle.
  • Auch Meditation ist ein super Hilfsmittel. Auf YouTube finden sich beispielsweise viele geführte Meditationen, die man sich anhören kann. Mit geschlossenen Augen und (meist) im Schneidersitz kann man sich beispielsweise irgendwo in einen Park oder auf den Wohnungsboden setzen. Bei der Meditation geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein und unwichtigen Ballast wegzuwerfen. Wer regelmäßig meditiert, ist nicht nur entspannter, sondern auch glücklicher und erfolgreicher.

11 Tipps für den Tag vor der Prüfung

Morgens lernen

1. Den Morgen fürs Lernen nützen

Nach dem Aufstehen und einem ausgewogenen Frühstück empfiehlt es sich, die wichtigsten Prüfungselemente nochmals durchzugehen.

Wenn der Prüfungs-Stoff für eine kurze Lerneinheit zu umfangreich ist, sollten vor allem Problemfelder nochmals wiederholt werden - also die Dinge, die man sich besonders schwer merkt.

Fürs Lernen kann hierbei die Pomodoro-Technik genutzt werden: Nach jeder 25-Minuten-Lerneinheit gibt es eine 5-Minuten-Pause. Das Pomodoro-Prinzip basiert auf der Annahme, dass Menschen nicht mehr als 25 Minuten am Stück aufmerksam sein können.

Tipp: Im App Store deines Vertrauens findest du Pomodoro Apps, die automatisch nach 25 Minuten klingeln und dich an deine 5-minütige Pause erinnern.

Morgens zu lernen ist gut - aber lerne nicht zu lange. Hier geht es jetzt wirklich darum, die wichtigsten Elemente zu wiederholen, um ein sicheres Gefühl zu bekommen und gefestigt in den Tag zu starten.

Tag vor der Prüfung: lernen

2. Nur wiederholen

Würdest du jetzt damit anfangen, neuen Stoff zu lernen, wärst du nur zu verunsichert.

Gehen wir einfach davon aus, dass du bis zum heutigen Tag genug gelernt hast und jetzt keinen neuen Stoff mehr lernen musst.

Das wäre optimal, denn dann müsstest du jetzt nur noch alles wiederholen.

Wenn du es doch nicht geschafft hast, alles zu erlernen, dann bringt dir das Auf-Den-Letzten-Drücker-Lernen auch nicht besonders viel. Denn nur durch mehrtägiges Einprägen kann man Lernstoff wirklich tief und gut speichern.

Wiederhole bereits erlerntes - das wird dir ein sicheres Gefühl für den Tag vor der Prüfung und für den Prüfungstag geben.

rausgehen

3. Geh raus

Nachdem du morgens gelernt hast, empfiehlt es sich, an die frische Luft zu gehen.

Dabei ist es egal, ob es ein längerer Spaziergang ist, ob du mit Freunden in den Park gehst oder ob du dich sportlich betätigst. Wichtig ist die frische Luft und die Ablenkung.

Forscher gehen davon aus, dass Natur entspannt und die Psyche beruhigt. Wenn du also unter Prüfungsangst leidest, ist ein langer Spaziergang im Park genau das richtige.

Wenn es in deiner Stadt nicht allzu viele Grünflächen gibt, lohnt es sich, aus der Stadt zu fahren und in ländlicheren Bereichen zu spazieren. Das wirkt oft Wunder und ähnelt einem "Reset" für das eigene Nervenkostüm. Sogar am Prüfungstag kannst du von einem Spaziergang am Vortag profitieren.

zocken

4. Spiele dein Lieblingsspiel

Dieser Tipp richtet sich hauptsächlich an Zocker.

Starte nach deinem Spaziergang die Spielekonsole oder den PC und spiel ein Game deiner Wahl - egal ob GTA 5, Fortnite oder irgendwas ganz anderes.

Spiele wirken beruhigend, trainieren die Gehirnzellen und lenken dich ab. Wenn du öfters spielst, versetzt das dein Gehirn in eine gewohnte Umgebung, was sich wiederum im Nachhinein besser auf deine Lern- und Konzentrationsfähigkeit auswirkt.

Außerdem hast du die letzten Wochen vermutlich damit verbracht, durchgehend zu lernen. Gönne dir am letzten Tag vor der Prüfung einfach mal eine Pause. Das wird nicht nur deinem Wohlbefinden auf die Sprünge helfen, sondern auch deine Leistungen am nächsten Tag verbessern.

Freunde

5. Verbringe den Tag mit Freunden

Auch das ist ein äußerst guter Ablenk-Tipp, den wir dir ans Herz legen möchten.

Wer vor Prüfungen einsam ist, könnte leichter in Panik geraten. Triff dich daher mit Menschen, die dir guttun. Es ist egal, was ihr macht - aber bitte redet nicht über die bevorstehende Prüfung.

Eine gute Idee wäre beispielsweise ein gemeinsames Tischtennis-Spiel im Park, ein Picknick oder ein längerer Spaziergang durch die Stadt. Auch eine Radtour bietet sich an. Shopping geht auch!

Wer Zeit mit seinen Liebsten verbringt, ist entspannter. Nach längerer Friends-Time ist die morgige Prüfung gar nicht mehr so angsteinflößend, oder?

Alkohol oder andere Drogen sind aber keine gute Idee. Sie wirken am nächsten Tag nach und werden dir sicher keine Hilfe beim Bewältigen deiner Prüfung sein. Also verzichte bitte darauf.

sport

6. Mache Sport

Sport sorgt für einen klaren, ausgeglichenen Kopf. Außerdem treibt Sport die Durchblutung an, was für das Gehirn auch ziemlich gut ist.

Jeder kennt das Gefühl nach dem Fitnesscenter-Besuch: Es ist dieses befriedigende Feeling, etwas für den eigenen Körper gemacht zu haben.

Eigentlich ist es vollkommen egal, ob du ins Fitnessstudio gehst, eine Radtour machst, Tischtennis spielst oder einen langen Spaziergang machst - wichtig ist, dass das Herz schneller pumpt und alle Bereiche des Körpers durchblutet werden.

Außerdem hat Sport einen netten Nebeneffekt: Wer tagsüber sportelt, schläft nachts deutlich besser und tiefer. Falls du also Angst hast, vor der Prüfung nicht gut genug zu schlafen, ist Sport ein guter und wichtiger Tipp.

By the way: Zu Zweit macht Sport immer mehr Spaß! Man ist auch motivierter, wenn man nicht alleine im Fitness strampelt. Also bitte einen Freund schon im Vornherein, dass ihr am Tag vor deiner Prüfung trainieren geht. So schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Socializing und Sport!

tagesplanung

7. Plane den Tag

Was am Tag vor der Prüfung lieber nicht passieren sollte: Du sitzt im Bett und hast keine Ahnung, was du tun solltest.

Sorge dafür, dass du einen ungefähren Plan für den Tag hast. Struktur bringt Sicherheit. Und Sicherheit mindert Ängste. Mach dir also eine To-Do-List für den Tag vor der Prüfung.

Diese muss nicht besonders genau sein, aber schreibe einfach ein paar Dinge auf, die dir guttun und die du erledigen könntest. Wichtig: Gehe auf Nummer sicher, dass du am Tag vor der Prüfung zweimal (am besten morgens und abends) nochmal den Stoff wiederholen kannst. Dazwischen bleibt die Tagesplanung dir überlassen.

flugmodus

8. Schalte dein Smartphone in den Flugmodus

Das Internet, Social Media und Smartphones haben unseren Lebensalltag in vielerlei Hinsicht verbessert - keine Frage. Doch wir sind gewissermaßen menschliche Versuchskaninchen.

Wissenschaftler beginnen erst zu verstehen, was Handys und Tablets mit uns machen. Die Flut an Benachrichtigungen und Informationen, die auf uns Tag für Tag einprasselt, löst Stress und Angstgefühle aus.

Dokumentationen wie "The Social Dilemma" (sehr empfehlenswert, auf Netflix) beweisen, dass vieles noch unklar ist. Doch vermehrter Social Media Konsum steht in direktem Zusammenhang mit Angsterkrankungen und anderen psychischen Problemen.

Wenn du also für die letzten Wiederholungen vor der Prüfung Ruhe brauchst, scheue dich nicht davor, das Smartphone auszuschalten oder den Flugmodus zu aktivieren. Die meisten Dinge können warten. Und seien wir uns ehrlich: In den meisten Fällen chattet man nur über belanglose Dinge, die nicht so wichtig sind, wie dein Studienerfolg.

Ab und zu eine Social Media Pause einzulegen ist übrigens gar nicht schlimm und sogar gesund

Abends lernen

9. Wiederhole am Abend alles nochmal

Nimm dir abends nochmals 1-2 Stunden Zeit, um alles durchzugehen. Lege dabei besonderen Fokus auf Dinge, bei denen du dir noch unsicher bist.

Unser Gehirn prägt sich Dinge am besten ein, wenn man sie kurz vor dem Schlafengehen durchgeht. Das ist bewiesen, denn im Schlaf werden die Erlebnisse des Tages verarbeitet und ins Langzeitgedächtnis übertragen.

Wenn du also kurz vor dem Zubettgehen alles wiederholst, schaffst du deinem Gedächtnis die optimale Voraussetzung dafür, während des Schlafs alles zu speichern.

Aber bitte: Versuche abends nicht, noch neuen Stoff zu lernen oder neue Themenbereiche anzugehen. Dafür ist es - komplett realistisch gesehen - zu spät. Jetzt ist wirklich nur mehr Zeit für die Wiederholung von bereits Erlerntem.

Außerdem solltest du nicht bis spät in die Nacht lernen. Es ist besser, zwischen 18 und 20 Uhr die wichtigsten Dinge zu wiederholen und dir dann noch Zeit für dich zu nehmen. Wenn du dich zu gestresst oder müde fühlst, darf die Lernsession auch kürzer ausfallen. Das liegt aber an dir.

Stress

10. Mach dir keinen Stress

Solche Menschen sorgen schon in der Schule für unnötigen Stress - aber es gibt sie auch in der Uni: Die Kommilitonen, die am Abend vor der Prüfung Panik schieben.

Lass dich davon nicht verunsichern. Gerüchte über Lernstoff sind unnötig und bringen dich am Abend vor der Prüfung auch nicht weiter.

Also lass dich von niemandem stressen und gönne dir ein nettes Abendessen - und dazu kannst du dir ja deine Lieblingsserie auf Netflix anschauen oder mit Freunden telefonieren.

Ganz objektiv gesehen hat es keinen Sinn, sich abends vor der Prüfung noch Stress zu machen. Die meiste Arbeit, die du dafür investiert hast, ist bereits erledigt. Jetzt geht es nur mehr darum, dein Wissen auf ein Blatt Papier zu bringen - und fertig.

Weiters solltest du dir immer darüber Gedanken machen, was denn als Allerschlimmstes passieren kann: Wenn du die Prüfung nicht schaffst, hast du sicherlich die Möglichkeit, es nochmals zu versuchen.

schlaf

11. Schlaf ist nicht alles

Verstehe mich jetzt bitte nicht falsch: Schlaf ist wichtig - aber nicht alles.

Du bist sicher schon vorher auf zig anderen Webseiten gesurft, die dir alle eintrichtern wollten, wie wichtig ausreichender Schlaf vor deiner Prüfung ist.

Ganz im Ernst: Was bringen solche Tipps? Sie stressen dich nur noch mehr. Und dann wirst du erst recht nicht gut schlafen. Wer sich zu sehr auf den "Erfolg beim Schlafen" fokussiert, bekommt meist kein Auge zu.

Also mach dir keine Gedanken darum und schlafe, so gut du kannst. Auch wenn du ein paar Stunden weniger als geplant abbekommst: Die Prüfung wird trotzdem okay verlaufen. Und danach kannst du sofort heimfahren und dich wieder ins Bett werfen.

Die meisten deiner Kommilitonen schlafen vor der Prüfung sicher auch nicht gut. Und wenn sie trotzdem behaupten, unfassbar toll geschlafen zu haben, dann ist das sicher eine Lüge.

Schlaf ist gut und wichtig - aber nicht, wenn es gezwungen und stressig ist.


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