Gebraucht und Second Hand: Günstig und nachhaltig statt teuer

Der gute alte Flohmarkt ist für viele Menschen eine Erinnerung aus der Kindheit. Wenn im Kinderzimmer ausgemistet wurde, stand in den nächsten Wochen nicht selten ein Wochenende am Verkaufsstand auf dem Plan. Eine tolle Methode, um das Taschengeld aufzubessern und vielleicht am Nachbarstand das ein oder andere neue Spielzeug zu kaufen.

Der Mega-Trend Second Hand kehrt zurück in die Gesellschaft, nachdem es Ende der 80er-Jahre still um den Gebrauchtkauf geworden war. Heute finden zwar immer noch klassische Flohmärkte statt, doch der Hauptumschlagplatz für Gebrauchtwaren ist das Internet.

Die vielfältigen Möglichkeiten sorgen dafür, dass das Angebot kaum kleiner ist als im Neuwarenhandel.

Menschen setzen auf verantwortungsvollen Konsum

Mülltonne Recycling

Lange Zeit galten insbesondere die europäischen Länder als Wegwerfgesellschaft, doch die Zeiten ändern sich.

Mehr und mehr wird auf Nachhaltigkeit gesetzt, die Prinzipien einer modernen und gleichzeitig wertschätzenden Gesellschaft sind im Mainstream angekommen. Wer heute shoppt, möchte wissen, woher das Produkt, wie es hergestellt wurde und was es für Folgen für die Umwelt mitbringt. Der Trend, immer das Neuste zu kaufen und das noch gute, aber schon unmoderne Produkt wegzuwerfen, flacht ab. 

Aber welchen Effekt hat Second Hand Shopping auf das globale Nachhaltigkeitsproblem und den immer schneller werdenden Ressourcenabbau? Durch den Gebrauchtkauf wird einerseits der Anteil an Abfällen verringert und andererseits werden vorhandene Ressourcen geschont.

Bevor sich die europäischen Länder in ein Paradies des Konsums entwickelt haben, wurde anders gelebt. Ein Produkt wurde dann entsorgt, wenn es trotz Reparaturen und Bemühungen nicht mehr tragbar war. Zu klein gewordene Kleidung der Kinder wurde aufgehoben, von den nachkommenden Geschwistern aufgetragen. Schuhe wurden zum Schuhmacher gebracht, neu besohlt und repariert. Eine Lebensweise, die jetzt wieder modern wird und damit zu mehr Nachhaltigkeit beiträgt.

Heute muss es für die Einrichtung des Homeoffice kein sündhaft teurer Computer sein, für dessen Produktion Ressourcen nötig werden. Heute können online problemlos gebrauchte Computer generalüberholt mit Garantie gekauft werden.

Hierbei handelt es sich nicht um Schrott, sondern um Produkte, die von anderen Personen nicht mehr benötigt werden, aber noch vollständig intakt und für einen weiteren Lebenszyklus geeignet sind.

Second Hand lohnt bei aufwendig zu produzierenden Produkten besonders

Es gibt Waren, die schon bei der Herstellung sehr anspruchsvoll sind.

Elektronische Geräte gehören dazu, denn die Wertschöpfungskette ist oft nicht gänzlich nachvollziehbar, die Ressourcen stammen aus der ganzen Welt, produziert wird häufig in China.

Der Bedarf an elektronischen Geräten wird gleichzeitig immer größer. Das beginnt schon in der Schule oder an der Universität. Heute wird nicht mehr die Frage gestellt, ob es ein Tablet oder ein Laptop braucht, sondern lediglich die Frage, welches die bessere Wahl ist. 

Auch das Smartphone ist zum stetigen Begleiter der Gesellschaft geworden – heute werden Impfnachweise, Fahrkarten, Landkarten und Einkaufslisten auf dem kleinen elektronischen Helfer gespeichert. Die Herstellung ist aufwendig, die Nutzungsdauer in Anbetracht der genutzten Ressourcen viel zu gering. 

Smartphones werden im Schnitt nach maximal zwei Jahren ausgetauscht – so lange läuft ein klassischer Handyvertrag, anschließend gibt es ein neues Gerät.

Das Altgerät landet dann in der Schublade oder auf dem Müll, obwohl es noch vollständig intakt ist. Problemfaktor ist der Akku, der in seiner Leistungsstärke nachlässt und damit den Wunsch nach einem Neugerät laut werden lässt. 

In Frankreich wird der Reparatur-Index genutzt, um Produkte nach ihrer Reparaturfähigkeit einzustufen. Denn auch wenn ständig neue Mobilfunkgeräte und technische Innovationen auf den Markt kommen, haben die alten Geräte längst nicht ausgedient.

In den letzten Jahren ist in der Elektronikbranche ein riesiger Second Hand Boom entstanden, denn mit dem Wunsch nach Nachhaltigkeit wächst das Interesse daran, Elektronik nicht mehr neu, sondern funktionierend und gebraucht zu kaufen.

Gute Qualität, niedrige Preise – Second Hand macht Menschen Spaß

Eine neue Wohnung einrichten? Durch die Nutzung von Onlineflohmärkten und Marktplätzen ist das für wenig Geld möglich. 

Es gibt Produkte, die trotz jahrelanger Nutzung keinen Schaden davongetragen haben, aber schlichtweg nicht mehr benötigt werden. 

Wer beispielsweise zwei Haushalte zu einem zusammenlegt, hat eine gesamte Einrichtung doppelt. Was tun mit den alten Möbeln, die nicht mehr benötigt werden?

Selbstverständlich entsorgt der Sperrmüll alte und auch gut erhaltene Möbelstücke. Sie werden zerstört, zu Abfall gemacht, während ein anderer Mensch irgendwo anders genau das gleiche Produkt wieder einkauft. 

Das Internet hat dazu beigetragen, dass ein Flohmarkt nicht mehr nur regional, sondern quer durch die Republik stattfinden kann. Wer in Köln einen alten Beistelltisch verkaufen möchte, findet in München einen Käufer und umgekehrt.

Moderne Logistiker machen es möglich, denn der Versand kann heute in vielen Fällen bereits CO₂-neutral erfolgen.

Vorteile bieten sich beim Second Hand Kauf für Käufer und Verkäufer: 

Das eigene Budget aufstocken

Wer etwas verkauft, anstatt es wegzuwerfen, stockt damit das eigene Budget auf. Auch wenn es nur fünf Euro für das kleine Regal und drei Euro für den Pullover sind, wäre dieses Geld bei einer Entsorgung im Müll gelandet.

Besondere Highlights erhältlich

Ältere Produkte werden im Einzelhandel schnell vom Markt genommen, sobald die Verkaufszahlen nachlassen. Auf dem Second Hand Markt hingegen lassen sich oft noch Waren shoppen, die in den 90s modern waren und längst nicht mehr produziert werden.

Gegenstände werden länger genutzt

Ungebraucht heißt nicht zwingend unbrauchbar. Wie häufig hast du dich bereits von Kleidungsstücken, Büchern oder Möbeln getrennt, die eigentlich noch voll funktionsfähig waren? Der Gedanke der Nachhaltigkeit besteht darin, die maximale Nutzbarkeit eines Produkts zu nutzen, um keine Ressourcen zu verschwenden.

Das eigene Budget schonen

Nicht zuletzt wird Second Hand auch unter der Prämisse immer interessanter, dass die Lebenshaltungskosten steigen, während parallel kein Anstieg der Gehälter erfolgt. Beim Gebrauchtkauf lassen sich viele Kosten sparen, der Kaufpreis für ein Produkt beträgt oft nur ein Bruchteil des eigentlichen Herstellerpreises.


Second Hand privat und professionell möglich

Auf Marktplätzen und in Foren tummeln sich private Konsumenten, die von privaten Verkäufern Waren kaufen. Vor allem im Bereich der Bekleidung hat sich das Konzept durchgesetzt.

Es gibt jedoch auch professionelle Verkäufer, die mit gebrauchten Waren handeln und diese vor dem Weiterverkauf aufbereiten. Ob Smartphones, Industriemaschinen oder Computer, An- und Verkaufsprofis kaufen hochwertige und gebrauchte Waren an, checken sie auf ihre Funktionstüchtigkeit und geben sie dann an interessierte Kunden weiter.

So wird trotz Gebrauchtkauf eine Form von Sicherheit gewährt, die das Interesse bei Verbrauchern noch weiter steigert.


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