Was ist ein Chromebook?

Als Chromebook werden Laptops mit Googles eigenem Betriebssystem Chrome OS genannt. Sie zeichnen sich durch ihre Schnelligkeit und ihre lange Akkulaufzeit aus.

Im Gegensatz zu Windows oder macOS hat Chrome OS jedoch einige Besonderheiten, die sich sowohl vor- und nachteilig auf den Alltag mit einem Chromebook auswirken können.

Chromebooks werden vor allem bei Studenten und mobilen Arbeitern immer beliebter, da die meisten Anwendungen direkt in der Cloud laufen. Das bietet natürlich einige Vorteile, etwa dass man geräteübergreifend arbeiten kann. Auch Programme, die eigentlich auf einem schwachen Laptop nicht funktionieren würden, sind auf Chromebooks dank der Cloud-Software nutzbar.

Im folgenden Beitrag gehen wir auf die genauen Vor- und Nachteile von Chromebooks ein. Wir zeigen außerdem, welche Unterschiede es zum klassischen Microsoft Windows gibt und ob sich Chromebooks für den Alltag eignen. Du erfährst im Ratgeber, ob sich ein Chromebook für dich eignet, oder ob du zu einem anderen Laptop greifen solltest.


Was ist ein Chromebook genau?

Chromebook Beispiel

Ein Chromebook sieht von außen eigentlich aus wie ein normaler Laptop. Der größte Unterschied liegt beim Betriebssystem.

Während die meisten Laptops mit Windows, macOS oder Linux betrieben werden, läuft auf Chromebooks Google Chrome OS. Google wollte mit dem eigenen Chrome Betriebssystem eine besonders energiesparende und trotzdem leistungsfähige Laptop-Software schaffen.

Im Gegensatz zu anderen Systemen laufen bei Chrome OS die meisten Anwendungen als App im Chrome Internet Browser. Bearbeitet man beispielsweise einen Text oder eine Tabelle, dann tut man dies automatisch online bei Google Docs oder Google Sheets.

Die Applikation lädt im Hintergrund alle Änderungen fast zeitgleich in die Cloud. Ein Großteil aller Daten wird somit nicht lokal, sondern online gespeichert.

Chromebook Laptop

Hätte man dann beispielsweise zwei Google Chromebooks mit dem gleichen Google Konto verknüpft, hat man auf beiden den Zugriff auf die gleichen Dateien. Chromebooks bieten auch die Möglichkeit, die auf einem Chromebook angefangene Arbeit auf einem anderen PC fortzuführen.

Durch ihre Cloud-Anbindung benötigen Chromebooks jedoch eine permanente Internetverbindung.

Da es sich bei Chrome OS mehr oder weniger nur um einen Internetbrowser getarnt als Betriebssystem handelt, funktioniert ohne Internet kaum ein Programm. Dies sollte man bereits vor dem Kauf beachten.

Vor- & Nachteile von Chromebooks

Leistung

Vorteile

  • Schneller Systemstart
    Wie bereits einige Zeilen weiter oben angedeutet, ist Chrome OS ein sehr schlankes Betriebssystem. Eigentlich handelt es sich nur um einen Internetbrowser, denn alle Anwendungen werden online ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass Chromebooks in 7-10 Sekunden starten. Vergleicht man das etwa mit einem klassischen Windows-Notebook, ist das extrem rasant.
  • Permanente Updates
    Da Chromebooks ständig an die Cloud angebunden sind, passieren Updates automatisch und ohne dass der Nutzer es überhaupt merkt. Chromebooks werden also auch nach dem Kauf ständig besser und schneller.
  • Einfach
    So wie man es von der Google-Suche oder anderen Google-Diensten kennt, ist die Bedienung simpel. Es gibt keine komplizierten Konfigurationsmenüs. Das Ziel von Google war es, ein einfaches und schlankes Betriebssystem zu schaffen, welches intuitiv bedienbar ist.
  • Ideal für mehrere Anwender
    Da Notebooks mit Chrome OS immer mit Google-Konten verbunden werden, können auch mehrere Nutzer das Gerät vollkommen individuell verwenden. Alles was dafür nötig ist: Man loggt sich mit dem eigenen Google Account ein. Schon hat man Zugriff auf die Dateien. Loggt sich danach ein anderer User ein, hat dieser dann Zugriff auf sein Google Konto.
  • Praktisch für Android-Nutzer
    Wer ein Android-Smartphone hat, findet in einem Chromebook die perfekte Ergänzung. Dank der Google-Cloud werden Daten zwischen Android und Chrome OS automatisch synchronisiert. Mit dem Smartphone aufgenommene Bilder sind dank Google Fotos beispielsweise sofort auch auf dem Notebook aufrufbar. Das gleiche gilt für Dokumente.
  • Android-Apps
    Ein riesiger Vorteil bei Chrome OS ist die Tatsache, dass bequem Android-Apps auf das Gerät heruntergeladen werden können. Wie ein Android-Nutzer, hat man auch mit Chrome-Geräten den Zugriff auf den riesigen PlayStore mit tausenden verschiedenen Apps.
  • Schlanke Hardware
    Microsofts Windows wuchs im Laufe der Jahre zu einem "Betriebssystem-Monster" heran. Es hat zwar sehr viele Funktionen, ist wegen der Komplexität und Größe aber für schwache Rechner nicht ideal geeignet. Bei Chrome OS ist das anders. Googles Ziel war es, ein sehr einfaches Betriebssystem ohne viel Schnickschnack zu gestalten. Und das ist Google auch gelungen, indem alle rechenintensiven Prozesse ausgelagert werden. Chrome OS funktioniert somit auch Laptops mit schwacher CPU und geringem Arbeitsspeicher hervorragend. Deswegen sind Chromebooks vergleichsweise günstig, schnell und haben eine lange Akkulaufzeit.
  • Sichere Umgebung
    Als größter Internetservicedienstleister der Welt ist Google natürlich bestrebt, höchste Sicherheit zu garantieren. Schließlich wäre es ein Skandal sondergleichen, wenn es bei Google mal eine Sicherheitslücke gäbe. Deswegen sind Chromebooks auch sehr sicher und Security-Updates passieren automatisch im Hintergrund - ohne, dass der Nutzer es überhaupt merkt. Ein Antiviren-Programm ist auch nicht nötig.

Nachteile

  • Keine Windows-Programme
    Da Chrome OS ein eigenes Betriebssystem ist, funktionieren Windows-Programme nicht auf den Geräten. Anstelle dessen gibt es jedoch viele Web-Apps, die man aus dem PlayStore herunterladen kann. Auch Microsoft Office gibt es als App im PlayStore. Trotzdem fehlen auch einige essentielle Anwendungen, für die es keinen passenden Ersatz gibt.
  • Keine Laufwerke
    Google möchte bei Chromebooks auf "unnötigen Ballast" verzichten. Deshalb gibt es bei den Geräten auch keine CD- oder DVD-Laufwerke. Als Speichermedien eignen sich nur USB-Sticks oder andere, per USB anschließbare Speicher.
  • Internetverbindung nötig
    Chromebooks spielen nur dann ihr Potential aus, wenn man mit dem Internet verbunden ist. Man ist also dauernd auf eine Internetverbindung angewiesen. Ohne Internet ist Chrome OS stark limitiert. Wer keinen permanenten Internetzugang hat, sollte vielleicht zu einem anderen Laptop greifen.
  • Datenschutz-Sorgen
    Kritiker erwähnen im Zusammenhang mit Chrome OS Datenschutzbedenken. Zwar bietet die Cloud viele Vorteile, doch alle Daten liegen auf den Servern des Internetgiganten. Auch wenn Google etwas in den Web-Apps verändert, sind sofort alle Nutzer betroffen. Man ist also nicht "Herr der Lage" wenn es um die eigenen Daten geht. Kommt es doch zu einem Datenleck bei Google, kann es passieren, dass plötzlich alle eigenen Daten in die Hände Dritter gelangen.

Welche Unterschiede gibt es zu Windows?

Bildschirm

Windows und Chrome OS verfolgen gänzlich unterschiedliche Ansätze. Während es sich bei Microsoft Windows um ein Betriebssystem mit einem enormen Funktionsumfang handelt, ist Chrome OS auf Einfachheit bedacht.

Bei Windows laufen alle Programme direkt am Computer. Das bedeutet, dass auch ohne Internetverbindung noch viel möglich ist. Im Gegensatz dazu laufen bei Chrome OS die Apps online in der Cloud. Ohne Internetverbindung funktionieren viele Dinge also nicht wie gewohnt.

Windows-Laptops sind meist klobiger und schwerer, da die Hardware deutlich mehr Leistung erbringen muss. Ein Merkmal von Chromebooks ist ihr simples Design und die einfache Hardware. 

Dadurch haben Chromebooks eine deutlich höhere Akkulaufzeit als jeder klassische Windows-Laptop. Zusätzlich sind Chromebooks leichter und portabler.

Sofern es die passende App dafür gibt, können jedoch auch auf Chromebooks rechenintensive Anwendungen durchgeführt werden (etwa Videoschnitt oder Gaming). Dies passiert dann jedoch nicht direkt auf dem Chromebook, sondern vielmehr in der Cloud. Googles Stadia wird auf Chrome OS etwa für Spiele genutzt. Es wirkt so, als würde man auf dem Laptop spielen, doch eigentlich passiert alles online.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich Chromebooks immer mehr an den Funktionsumfang von Windows annähern. Alles läuft jedoch online ab und viele Funktionen sind noch immer nicht verfügbar.

Geschichte der Chromebooks

chrome

Die ersten Chromebooks von Acer und Samsung gingen im Sommer des Jahres 2011 in den Verkauf.

Daraufhin wurden die Laptops mit Chrome OS immer beliebter. Im Jahr 2018 waren bereits 60% aller Computer in den Vereinigten Staaten, die an Schulen geliefert wurden, Chromebooks.

Im Jahr 2016 hat Google angekündigt, dass auch Android-Apps für Chrome OS verfügbar gemacht werden. Seit 2017 gibt es nun auch Chromebooks, die den PlayStore und Android-Apps unterstützen. Nach und nach soll die Anzahl der Laptops mit App-Unterstützung erhöht werden.

Seit 2018 sind auch Linux Desktop Apps auf Chrome OS verfügbar.

Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass Chromebooks noch beliebter werden. Je mehr Anwendungen mit den Chrome-Notebooks kompatibel sein werden, desto eher werden sich Menschen für ein Chromebook entscheiden.

Für wen eignet sich ein Chromebook?

Gaming Laptop

Wer auf der Suche nach einem günstigen Laptop mit den gängigsten Features ist, dürfte in einem Chromebook den richtigen Begleiter finden.

Vor allem im Lern-, bzw. Office-Bereich sind Laptops mit Chrome OS das Mittel der Wahl. Dank der Cloud werden Dokumente sofort synchronisiert. Geräteübergreifendes Arbeiten ist somit unkompliziert möglich.

Weiters eignen sich Chromebooks für Schulen und andere Lerneinrichtungen sehr gut. Die Schüler loggen sich mit ihren Google-Schul-Zugangsdaten ein und finden ein passendes Lern-Interface wieder.

Für professionelle Grafiker, Videocutter und andere Kreative eignet sich ein Chromebook nur bedingt. Photoshop, Premiere Pro und andere Anwendungen in diesen Bereichen benötigen viel Rechenpower. Leider ist es noch nicht möglich, diese Software in der Cloud auszuführen. Zwar gibt es auch für Chrome OS Film-, sowie Bildbearbeitungsprogramme, diese sind jedoch eher für kleine Änderungen an Aufnahmen gedacht.

Gelegenheitsgamer dürften in einem Chromebook ein passendes Gerät finden. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Stadia-Account und eine sehr schnelle Internetverbindung. Aber mehr dazu weiter unten.

Welche Hersteller produzieren Chromebooks?

Eine immer größer werdende Anzahl an Laptop-Herstellern hat mittlerweile Chromebooks im Angebot.

Neben den anfänglichen Produzenten Samsung und Acer, gibt es mittlerweile auch Chromebooks von HP, ASUS, Dell und Lenovo.

Auch Google selbst hat - wie beispielsweise bei den Pixel Handys - eigene Geräte auf den Markt gebracht.

Google arbeitet mit allen Herstellern eng zusammen, um eine passende Kombination aus Hard- und Software zu finden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Windows-Laptops liegt hier wirklich der Fokus auf der maximalen Ausreizung der verfügbaren Komponenten.

Zwar haben Chromebooks nicht sehr starke Prozessoren, RAM-Chips oder Grafikchips, sie sind jedoch perfekt auf das Betriebssystem abgestimmt. Wo ein anderer Laptop beispielsweise eine sehr leistungsintensive Grafikkarte brauchen würde, lagert das Chromebook die Rechenaufgaben einfach auf die Cloud aus.

Der Fokus liegt hier somit wirklich nicht auf den besten Komponenten, sondern auf der Abstimmung von Software und Hardware.


Eignen sich Chromebooks für den Alltag?

Chromebooks sind für manche Einsatzzwecke sehr gut geeignet, während es bei anderen noch hapert. Im Folgenden präsentieren wir drei klassische Einsatzmöglichkeiten und zeigen, ob sich Chrome OS dafür eignet - oder nicht.

zocken

Zocken

Für normale Spiele wären Chromebooks viel zu schwach. Games wie Destiny 2, GTA 5 oder Cyberpunk 2077 benötigen einen starken Prozessor, genug Arbeitsspeicher und eine leistungsfähige Grafikkarte.

In den letzten Jahren hat sich jedoch ein Trend namens Cloud-Gaming etabliert. Spiele laufen dabei auf einem externen Server, werden jedoch in Echtzeit zum Nutzer übertragen. Bei einer genug schnellen Internetverbindung hat man also das Gefühl, als würde das Spiel auf dem eigenen PC laufen.

Bei Google heißt Cloud-Gaming "Stadia". Es wird bereits seit einiger Zeit entwickelt und ist auch für Google Chromebooks erhältlich. Nutzer können sich bei Stadia mit dem Google-Account einloggen und Spiele zocken.

Das funktioniert auch mit den allermeisten Chromebooks. Wichtig ist jedoch vor allem eine genügend schnelle Internetverbindung. Denn nur wenn die Latenz gering und die Geschwindigkeit schnell genug für HD-Streaming ist, erhält man ein angenehmes Spielerlebnis.

Zocken ist also möglich, jedoch nur dank Cloud-Gaming und mit einer rasanten Internetverbindung.

Office-Arbeit

Hervorragend schlagen sich Chromebooks bei Office-Work.

Google Workspace kommt bei jedem Chromebook vorinstalliert mit. Das bedeutet, dass man automatisch das Google-eigene Office-Paket auf jedem Laptop hat. Dazu zählt neben Google Docs auch Google Tabellen, Präsentationen, Formulare, Sites, Chat, Drive und Gmail. Auch ein Kalender ist dabei.

Simple Laptops wie Google Chromebooks sind die perfekte Wahl für Office-Arbeit. Die Leistung ist mehr als ausreichend. Außerdem werden Dokumente automatisch mit allen anderen Google-Geräten (etwa Smartphones oder Tablets) synchronisiert.

Weiters ist Google Workspace deutlich besser für Zusammenarbeit geeignet, als Microsoft Office. Während es bei Microsoft Office noch ziemlich umständlich ist, mit mehreren Menschen gleichzeitig an einem Dokument zu arbeiten, geht das bei Google mit wenigen Klicks.

Wer auf der Suche nach einem Laptop für klassische Dokumenten- und Office-Arbeit ist, dürfte im Google Chromebook den idealen Begleiter finden. Wer viel schreibt, sollte beim Kauf aber auch auf eine angenehme Tastatur schauen.

editing

Bild-/ Videobearbeitung

Was diese Kategorie betrifft, gehen uns die Argumente für Chromebooks leider schnell aus.

Zwar gibt es im PlayStore einige Anwendungen für die Bearbeitung von Bild- und Video-Dateien, diese sind aber weit von Adobe Photoshop-, bzw. Premiere-Niveau entfernt.

Wer also ab und zu privat Fotos oder Videos editieren möchte, findet in Googles PlayStore passende, simple Bearbeitungs-Apps. Für größere Aktionen oder für professionelle Anwendungszwecke eignet sich Chrome OS aber nicht.

Im Beitrag "Welchen Laptop für Bildbearbeitung?" präsentieren wir empfehlenswerte und leistungsstarke Geräte für die Bearbeitung von Fotos und Videos. Chromebooks sind jedoch nicht dabei.


Fazit: Was ist ein Chromebook?

Leistung

Wie dieser Ratgeber gezeigt hat, sind Chromebooks abgespeckte Laptops, die jedoch wegen der Google Cloud die meisten Funktionen bieten, die auch ein normaler Laptop bieten würde.

Chromebooks sind vor allem schnell, sicher und haben eine sehr lange Akkulaufzeit. Sie eignen sich für Arbeit im Office-Bereich (etwa für Dokumente, Tabellen, Statistiken, etc.) und fürs Cloud-Gaming. Studenten finden im Chromebook ebenfalls einen tollen Begleiter für den Alltag.

Was professionelle Bild- und Videobearbeitung betrifft, sollte man jedoch ein anderes Gerät suchen. Hier gibt es leider noch keine passenden Apps, die den gleichen Funktionsumfang wie klassische PC-Software bieten würden.

Zusammengefasst: Chromebooks sind eine tolle Alternative zum klassischen Laptop. Es ist außerdem davon auszugehen, dass Google die Plattform in den kommenden Jahren noch stark ausbauen und neue Funktionen hinzufügen wird.


Vielleicht interessiert dich auch...

Welcher Laptop ist für Einsteiger am besten?

Laptop fürs Architekturstudium: Kaufberater

__CONFIG_colors_palette__{"active_palette":0,"config":{"colors":{"62516":{"name":"Main Accent","parent":-1}},"gradients":[]},"palettes":[{"name":"Default Palette","value":{"colors":{"62516":{"val":"rgb(163, 150, 36)"}},"gradients":[]}}]}__CONFIG_colors_palette__
ZUR BESTENLISTE